Heimat- und Geschichtsverein Schaafheim e.V. eröffnet Grenzstein-Lapidarium

Der Heimat- und Geschichtsverein Schaafheim e.V. (HGV) hat auf dem kleinen Gelände hinter der Alten Kapelle ein Grenzstein-Lapidarium errichtet, welches im Rahmen des Regionalbudgets 2025 durch das Land Hessen gefördert wurde. Anfang Oktober wurden dort neun historische Grenzsteine gesetzt, die aus dem frühen 18. bis in die Wende zum 20. Jahrhundert stammen. Das Grundstück stellt die evangelische Kirchengemeinde Schaafheim zur Verfügung. 

Der Begriff „Lapidarium“ leitet sich aus dem Lateinischen lapis (Stein) ab und bezeichnet eine Sammlung von Steinen.

Die aufgestellten Grenzsteine stammen aus der Schaafheimer Gemarkung. Sie lagen zuvor, vielfach seit Jahrzehnten, herausgerissen oder beschädigt in den Wäldern und Fluren; zwei standen im „Löwen“-Durchgang. Mit ihrer Wiederaufstellung im „Grenzstein-Garten“ sind sie nun für die Öffentlichkeit zugänglich und werden als steinerne Zeitzeugen bewahrt. Die eingemeißelten Buchstaben und Zeichen verraten Besitzverhältnisse, Zugehörigkeiten zu Territorien und dokumentieren die Territorialgeschichte. Grenzsteine sind greifbare Zeugnisse historischer Grenzverläufe und verdeutlichen, wie Grenzen zwischen Hoheitsgebieten und Besitztümern seit Jahrhunderten festgelegt und gekennzeichnet wurden. Eine Besonderheit auf zwei Steinen sind die gemeißelten „S“ mit Wolfsangel, welches der HGV auch als Vereinslogo gewählt hat.

Die Grenzsteine

In Hessen wird die Erfassung und Dokumentation historischer Grenzsteine seit 1978 ehrenamtlich durch sogenannte Obleute unterstützt. Die enge Zusammenarbeit von Denkmalpflege, Geoinformation und Ehrenamt hat dazu geführt, dass heute tausende Grenzsteine präzise erfasst und dokumentiert sind. Seit 2020 koordiniert das Landesamt für Denkmalpflege Hessen die Arbeiten zur Sicherung und Erhaltung dieser Kulturdenkmäler. Viele Grenzsteine sind aufgrund ihrer historischen und wissenschaftlichen Bedeutung offiziell als Kulturdenkmäler.

Der Verein weist darauf hin, dass Grenzsteine, die noch an Ort und Stelle stehen, oft noch gültige Vermessungspunkte sind. Sie dürfen nicht entfernt oder privat genutzt werden – dies stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Der HGV würde sich freuen, wenn aufgefundene Steine, die oftmals unwissentlich als Gartenzierde verwendet werden, künftig dem Lapidarium hinzugefügt werden. So können sie wieder der Allgemeinheit zugänglich gemacht und dauerhaft geschützt werden.

Interesse geweckt?

Dann schaut doch mal in Person vorbei! Unser Lapidarium freut sich auf euren Besuch. 

Dieses Vorhaben wurde mit Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Regionalbudgets 2025 gefördert.